Glücklicherweise beginnen jetzt auch in Hollywood die Frauen, sich gegen die Übermacht der Männer im Filmgeschäft zu wehren. Die deutsche Regisseurin Margarethe von Trotta beweist mit ihrem neuesten Film, “Eine abhandene Welt”, dass Schauspielerinnen nicht unter 40 sein müssen, Männer gut nur Randfiguren sein können und es äußerst spannend ist, wenn Frauen alle wichtigen Dialoge sprechen!
Happily women in Hollywood begin to fight against the superiority of men in film business. The German director Margarethe von Trotta shows us in her newest film “Die abhandene Welt” that it is absolutely not necessary that actresses are under 40, men can be without problem just background actors and that it is fascinating if all women in a film have all important dialogues!
Hat eigentlich mal jemand eine Umfrage gestartet, was Frauen im Kino sehen wollen? Ganz sicher keine muskelbepackten, nicht mehr ganz frischen Helden, die die Welt retten, dabei machohafte Sprüche absondern, während ein zartens weibliches Wesen, mindestens 20 Jahre jünger, bewundernd – und möglichst stumm – zu ihnen aufblickt…
Doch dass die Hälfte der Kinogänger etwas anderes sehen möchte, ist bei den Herrschaften in Hollywood anscheinend noch nicht angekommen. Umso erfreulicher, wenn dann eine solche Perle wie “Die abhandene Welt” in die Kinos kommt. Alle Schauspielerinnen sind auch hier bildschön – und im Alter zwischen 50 und 77.
Die Geschichte:
Paul Kromberger (Matthias Habich), der seit dem Tod seiner Frau allein lebt, entdeckt im Internet das Foto der US-amerikanischen Operndiva Caterina Fabiani (Barbara Sukowa). Sie sieht seiner verstorbenen Frau Evelyn so ähnlich, dass er seine Tochter Sophie (Katja Riemann) bittet, nach New York zu fliegen und mit der Sängerin Kontakt aufzunehmen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn Caterina will erst nicht mit Sophie reden. Sophie findet heraus, dass Rosa (Karin Dor), Caterinas Mutter, in der Nähe von New York lebt und besucht sie. Und tatsächlich scheint diese etwas zu wissen… Ist Sophie tatsächlich einem langverborgenen Familien-Geheimnis auf die Spur gekommen?
Margarethe von Trotta hat hier einen Teil ihrer persönlichen Lebensgeschichte verarbeitet, denn sie hat tatsächlich eine 15 Jahre ältere Schwester, von der ihre Mutter ihr nie erzählt hat und von der sie erst nach deren Tod erfahren hat. Katja Riemann und Barbara Sukowa spielen unglaublich einfühlsam diese beiden Schwestern, die erst die tragische Geschichte ihrer Mutter aufdecken müssen, um zueinander finden zu können.
Schlussszene des Films (von links ohne Kinder): Gunnar Möller, Katja Riemann, Robert Seeliger, Barbara Sukowa.
Unbedingt ansehen! In Hamburg zum Beispiel im Holi, Koralle, Zeise.
Fotos: © 2015 Concorde Filmverleih GmbH und (erstes und letztes Bild): © 2015 Concorde Filmverleih GmbH/Jan Betge